11.06.2025; Lesezeit: ca. 5 min.; Autor: Wolfgang Gerstenhauer
Wir stellen heute die Kulturfrage in Bezug auf die Bewässerung von Kartoffelkulturen und beantworten sie. Lies weiter, wenn du Kartoffelschläge besitzt oder andere Acker- oder Sonderkulturen, die durch die zunehmende Trockenheit gefährdet sind.
Kulturfrage:
Kartoffeln bewässern?
Lohnt sich die Bewässerung von Kartoffeln mithilfe von Smart Farming-Technik? Was leisten zum Beispiel der FARMSENSE und das FARMVALVE in der Praxis?
Kartoffeln zählen mit zu den sensibelsten Ackerfrüchten in Bezug auf Wasserstress. Bereits kurze Trockenphasen während der Knollenbildung können Ertrag und Qualität beeinträchtigen. Der Wasserbedarf von Kartoffeln liegt bei etwa 20-30 Litern pro Quadratmeter während der Hauptwachstumszeit.
Unbedingt!
Manuelle Bewässerung ist arbeitsintensiv und teuer – besonders bei größerer Entfernung zum Schlag und bei größeren Schlägen. Vergleichsweise günstige Smart Farming-Systeme mit Sensorik zur Ermittlung der Bodenfeuchtigkeit in Wurzeltiefe sowie via Browser oder App fernsteuerbare Bewässerungsventile können in der Praxis die Pflanzengesundheit von Kartoffelkulturen und damit die Ertragssicherheit trotz Dürreperioden gewährleisten und außerdem zu hohen Kosteneinsparungen im Vergleich zu manueller Bewässerung führen.
FARMSENSE & FARMVALVE ermöglichen die datengestützte, somit bedarfsgerechte und obendrein ferngesteuerte Bewässerung
Schon ab Hof-Kultur-Entfernungen im einstelligen Kilometerbereich und wenigen Bewässerungszyklen pro Saison rechnet sich das farmunited-System. Es besteht idealerweise aus einer Agrarwetterstation mit angeschlossener Bodensensorik plus Regensensor (z. B. FARMSENSE PRO) und einem kabellosen, fernsteuerbaren Bewässerungsventil (z. B. FARMVALVE), das Landwirten in Dürrejahren viele Hof-Kultur-Fahrten zur manuellen Bewässerung erspart.
Mit Smart Farming-Produkten können Kartoffelbauern richtig Geld sparen:
- Treibstoff-/Fahrzeug- und Fahrtkosten
- Arbeitsaufwände und damit ggf. Lohnkosten
- Wasserkosten: gezielte, datenbasierte Teilflächenbewässerung spart bis zu 18 % Wasser ein
- Pflanzenschutz-Maßnahmen und teure Pflanzenschutzmittel, da ausreichend mit Wasser versorgte Kulturen weniger anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall sind
Willst du wissen, was du in etwa bei deinen Schlägen und Hof-Kultur-Entfernungen mithilfe smarter Bewässerung pro Saison sparen kannst? Dann nutze unseren Effizienz-Rechner! Die Einsparpotenziale sind hoch – und das bereits bei Hof-Kultur-Entfernungen im einstelligen Kilometerbereich. Häufig amortisiert sich die Investition in Smart Farming-Technik schon im ersten Anwendungsjahr.
Smarte Bewässerung kann in Trockenjahren über 2.000 € pro Hektar retten
Smart Farming-Technik stabilisiert die Qualität und die Erträge, wie Praxisdaten zeigen. Da die Erträge bei Trockenheit und Hitze um die 30 % sinken können, rettet Smart Farming-Technik bei einem durchschnittlichen Ertrag von 450,2 dt Kartoffeln pro ha (lt. BMEL 2024) etwa 135,10 dt/ha.
Das entspricht bei einem Marktpreis von 16,20 €/dt einem Wert von: 2.187 €/ha.
Es ist also keine Frage, ob Kartoffelkulturen bewässert werden sollten, sondern wie!
Ohne Smart Farming-System
- 30 % Ertragsverluste während Trocken- & auch in Hitzephasen (ohne Bewässerung) wie das Beispiel Oberpfalz 2022 zeigt; denn Kartoffeln stellen ihr Wachstum bei Temperaturen von über 27° C ein
- bei manueller Bewässerung: bis zu 4 Hof-Kultur-Fahrten pro Bewässerungszyklus (= Hinfahrt/Anschalten der Bewässerung, Rückfahrt, Hinfahrt/Abschalten der Bewässerung, Rückfahrt)
- hohe Bewässerungskosten (Fahrt- und Arbeitszeiten ggf. sogar mit Lohnkostenanteil)
- unnötiger Treibstoff-Verbrauch für Hof-Kultur-Fahrten
- mögliche Fehlbewässerung durch subjektives, nicht datenbasiertes Timing
Mit Smart Farming-System (am Beispiel FARMSENSE und FARMVALVE)
- Optimaler Bewässerungszeitpunkt mithilfe Sensorik bestimmbar
- Ventilsteuerung ferngesteuert per Handy-App oder Browser (keine Fahrt nötig, keine manuelle Schaltung vor Ort)
- bis zu 4 Fahrten pro Bewässerungszyklus entfallen → Arbeitszeitersparnis, Treibstoffersparnis, ggf. Lohnkostenersparnis
- weniger Wasserverbrauch dank punktgenauer, bedarfsgerechter Bewässerung (statt Pauschalbewässerung
- Einsparung von Pflanzenschutzmitteln aufgrund Vermeidung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall
- Ertragssicherung (bis zu 30 %) und Vermeidung von Qualitätsverlusten (z. B. bei Frühkartoffeln: geringerer Schorf, gleichmäßige Kaliber)
Ein Rechenexempel: Das FARMVALVE lohnt sich – auch im Ackerbau!
Was bedeutet die zusätzliche Automatisierung und Fernsteuerung der Bewässerung im Hinblick auf weitere Kosteneinsparungen?
Nehmen wir dazu folgende praxisnahe Kulturparameter an:
- 4,7 km Hof-Kultur-Entfernung, 1,2 ha Schlaggröße, 60 Bewässerungszyklen pro Saison
- Klimatische Bedingungen: Trockenheit und Hitze während der Hauptvegetationszeit der Kartoffeln von Mai bis August
- der Wasserbedarf der Kartoffelkulturen in der Hauptvegetationszeit ist schon in Normaljahren hoch: während Keimung und Auflaufen etwa 50-75% der Feldkapazität; während des Blatt- und Stängelwachstums steigt der Wasserbedarf, während des Knollenansatzes ist er gleichmäßig und moderat, während des Knollenwachstums ist er mit etwa 60-80% der Feldkapazität am höchsten, während der Abreife sollte die Bewässerung zuerst reduziert werden, 2-3 Wochen vor der Ernte sogar eingestellt werden, bei andauernder Trockenheit liegt sie bei ca. 30 l/m
- 4 Fahrten pro Bewässerungszyklus (= Hinfahrt zum Anschalten der Bewässerung u. Rückfahrt, Hinfahrt zum Abschalten der Bewässerung u. Rückfahrt)
- Durchschnittsgeschwindigkeit des genutzten Fahrzeugs: 40 km/h
- Treibstoff-/Fahrzeugkosten: 0,30 €/km
- 0,25 h Arbeit pro Hin-/Rückfahrt für das An-/Abschalten der Bewässerung sowie Sichtkontrollen des Schlauch- oder Rohrsystems
- Wasserpreis: 0,07 €/m³
- Stundenlohn (für 1 MA): 12,82 €/h (= Mindestlohn)
Der Einsatz von Smart Farming-Technik zur Bewässerung bringt folgende zusätzliche Einsparungen:
- ausfallende Fahrtstrecken von 1.128 km und somit Fahrtkosten von 338,40 €
- wegfallende Arbeitszeiten von 43,20 h und somit Lohnkosten von 553,82 €
- eingesparte Wasserkosten in Höhe von 25,20 €
Das macht zusammen 917,42 € pro Saison.
Du kannst dein Einsparungspotenzial für jeden Schlag und jede Hof-Kulturentfernung selbst abschätzen. Nutze dazu einfach unseren Effizienzrechner!
Die smartesten Bauern haben die dicksten Kartoffeln!
Die Anschaffungskosten für den FARMSENSE PRO inklusive Regensensor, drei Bodensensoren und ein 1-Zoll-FARMVALVE Kit belaufen sich auf insgesamt 2.438,97 € (Stand: 7.2025). Angenommen, du setzt in dem Kartoffelschlag aus unserem obigen Rechenbeispiel ein Smart Farming-System (1 x FARMSENSE PRO + 2 x Bodensensoren, 1 x Regensensor + 1 x FARMVALVE) ein.
Wie sieht dann deine Wirtschaftlichkeitsbilanz in einem Dürrejahr aus?
Ziemlich gut! Denn du rettest im Idealfall 30 % des drohenden Ertragsverlusts im Verkaufswert von: 2.624,40 € (2.187 €/ha x 1,2). Und du sparst zusätzlich aufgrund der smarten, funkgesteuerten Bewässung Betriebskosten in Höhe von: 917,42 € (siehe oben!). Aus dem Boden unseres Beispiel-Kartoffelackers holst du also bereits in der ersten Saison 3.541,82 € heraus. Schon in der ersten Saison rechnet sich deine Investition in Smart Farming-Technik (nach etwas mehr als 8 Monaten).




